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Naturschutzgebiet Große Laache

Die Große Laache bei Pulheim - seit 1999 zusammen mit dem nördlichen Orrer Wald als Naturschutzgebiet besonders geschützt - stellt das Relikt einer alten Rheinschlinge und heute das natürliche Mündungsgebiet des Pulheimer Bachs dar, der hier mit dem Übertritt in die Niederterrasse des Altrheins in gut durchlässigen Bodenschichten versickert.

Die Große Laache ist Teil des Erholungsgebietes Stöcheimer Hof, dessen heutiges Relief durch den ehemals wechselnden Verlauf des Altrheins entstanden ist. Mit einem durchschnittlichen Höhenunterschied von 5- 8 Metern verläuft die Hangkante der Mittel- und Niederterrasse des Altrheins von Süd nach Nord durch das gesamte Erholungsgebiet.

Die Große Laache befindet sich an der Hangkante von Mittel- zu Niederterrasse des Altrheins in einer weit ausholenden Schlinge eines ehemaligen Rheinarms, auch Gumme genannt.

Im Rhein-Erft-Kreis zählt die Große Laache heute zu den wenigen erhaltenen, größeren Feuchtgebieten. Ihr hoher naturschutzfachlicher Wert zeichnet sich durch eine Vielfalt an Gewässern und feuchten bis wechselfeuchten Biotopstrukturen aus - neben drei Teichen durchziehen kleinere Tümpel, Gräben, Röhrichte und Versickerungsflächen das schmal gestreckte, von Auenwald geprägte Gebiet.

Wassergebundene Pflanzen und Tiere, Schmetterlinge, Prachtlibellen, div. Fledermaus- und Amphibienarten haben hier einen wertvollen Rückzugsraum gefunden - unter letzteren machen vor allem die zahlreichen Wasserfrösche im Frühjahr lautstark auf sich aufmerksam.

Schon im 12. Jahrhundert legten Mönche der Abtei Brauweiler Teiche im Bereich der Großen Laache zur Fischzucht an.

Gespeist wird das Feuchtgebiet heute durch den Pulheimer Bach, dessen Quelle bei Bergheim-Glessen entspringt, sowie den Abläufen der Kläranlage Glessen und Niederschlägen.

Mit der Renaturierung des Feuchtgebietes im Jahr 1993 durch den Erftverband durch gezielte Verbesserung der Wasserqualität des Pulheimer Baches und der Beseitigung technischer Strukturen wurde ein entscheidender Schritt zur Entwicklung eines hochwertigen und vielfältigen Lebensraumes getan.

Das ehemals ökologisch wenig bietende Versickerungsgebiet war zu stark mit Nährstoffen aus dem Pulheimer Bach belastet, weswegen im Rahmen der Renaturierung 3 Teiche zur Aufbereitung dieser eingetragenen Nährstoffe im Norden des Gebietes angelegt wurden. Das dort gereinigte Wasser fließt dann im weiteren durch das Gebiet, das sich erst durch diese verbesserte Wasserqualität zu dem heutigen, naturschutzwürdigen Feuchtgebiet entwickeln konnte.

Ein Rundwanderweg führt um die Große Laache herum - das Feuchtgebiet selbst darf zu seiner störungsfreien Entwicklung nicht betreten werden!

Adresse

Venloer Straße
50259 Pulheim