Naturschutzgebiet Kerpener Parrig
Durchschnitten und umgrenzt von der Autobahn A 4 am Kreuz Kerpen ist mit dem Kerpener Parrig - und dem südlich anschließenden Kerpener Bruch - ein Teil des ursprünglichen Auewaldes der Erft bis heute erhalten geblieben.
Die ökologisch hohe Wertigkeit dieses naturnahen Auewaldreliktes mit Resten der Hart- und Weichholzholzaue als Lebensraum für die heimische Flora und Fauna im Verdichtungsraum Köln / Bonn sowie seine Großflächigkeit tragen dazu bei, dass der Wald - zusammen mit dem benachbarten Kerpener Bruch - als Naturschutzgebiet und als FFH- (Flora-Fauna-Habitat-) Gebiet von europaweiter Bedeutung besonders geschützt ist.
Das Gebiet des Kerpener Parrigs und des Kerpener Bruchs repräsentiert einen der landesweit größten Hartholzauenwälder. Es sind strukturreiche Eichen-Hainbuchenwälder mit Restbeständen von Erlen-Eschen-Weichholzauewäldern, die mit ihrer naturnahen Kraut- und Strauchschicht sowie einem hohen Totholzanteil die Lebensgrundlage für eine sehr artenreiche Flora sind.
Eisvogel, Nachtigall, Pirol, Schwarzkehlchen, Schwarzspecht, Wasserralle - dies sind nur einige der besonderen Vogelarten, die man im Gebiet beobachten kann - nicht zuletzt auch größere Vorkommen des Graureihers, der hier mit den umgebenden Feuchtbereichen eine gute Lebensgrundlage vorfindet.
Durch die enormen Grundwasserabsenkungen infolge des Braunkohleabbaus in der direkten und weiteren Umgebung, dem deswegen fehlenden Grundwasserkontakt und den ausbleibenden periodischen Überschwemmungen der Erft durch deren Kanalisierung entwickelt sich der Auwald mehr und mehr in Richtung eines grundwasserunabhängigen Stieleichen-Hainbuchenwaldes.
Adresse
Zum Parrig
50169 Kerpen-Götzenkirchen