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Marienfeld

Auf dem sogenannten "Marienfeld" zwischen Kerpen und Frechen fanden die Abschlussveranstaltungen des XX. Weltjugendtages 2005 statt, die Papst Benedikt XVI. am 20./21.8.2005 dort mit ca. 1,1 Mio. Gläubigen aus 188 Nationen feierte.

Das ca. 150 ha große Gelände des Marienfeldes befindet sich im ehemaligen Braunkohletagebaugebiet Frechen, das nach dem Ende des Kohleabbaus 1986-2004 überwiegend für die landwirtschaftliche Nutzung rekultiviert worden war.

Seinen Namen erhielt das Marienfeld nach einer 1420 aus französischem Kalkstein geschaffenen Marienstatue - das so genannte „Gnadenbild zur schmerzhaften Muttergottes“-, die sich in dem 1150 von Zisterzienserinnen gegründeten und später von Zisterziensern übernommenen ehemaligen Kloster in Kerpen-Bottenbroich befand und berühmtes Wallfahrtsziel war.
Das Dorf Bottenbroich lag im Bereich des Tagebaus Frechen und musste wegen des Kohleabbaus umgesiedelt werden, so dass die Statue der Muttergottes mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß nach dem Abriss der Klosterkirche und mehrmaligen Umzügen heute in der nahe gelegenen Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Frechen-Grefrath steht.

Für den XX. Weltjugendtag wurde u.a. ein ca. 10 m hoher Altarhügel angelegt, auf dem Papst Benedikt XVI. die Vigil und den Abschlussgottesdienst abhielt und auf dem das Kreuz des WJT errichtet wurde. Über dem Altar schwebte ein Dach in Form einer Wolke, die sich symbolisch auf die Bibel bezieht, in der Gott immer wieder in einer Wolke erscheint und aus ihr spricht.

Der für den XX. WJT gegründete Adolph-Kolping Pilgerweg verbindet den Kölner Dom mit dem Marienfeld, und bleibt über diese Zeit hinaus zur Erinnerung an dieses Ereignis erhalten. Markiert wird der Pilgerweg von 7 Basaltstelen des Kölner Künstlers Sepp Hürten, der damit die Meilensteine entlang der alten römischen Straßen aufnahm. Der 1. Meilenstein befindet sich südlich des Roncalliplatzes am Kölner Dom, der 7. und letzte steht am nordwestlichen Rand des Rekultivierungsgebiets Tagebau Frechen.

Heute stellt sich das gesamte ehemalige Tagebaugebiet als sehr vielfältig strukturierte Rekultivierung mit landwirtschaftlichen Flächen, Aufforstungen, Wiesen, Feuchtgebieten und dem nicht zu Badezwecken genutzten Boisdorfer See als das "Naherholungsgebiet Marienfeld" mit einem gut ausgebauten Wanderwegenetz dar.
Zur Erinnerung an den XX. Weltjugendtages 2005 bleibt der Altarhügel mit einem Steinaltar und dem Weltjugendtagskreuz erhalten - und es wurden 12 Bäume (analog den zwölf Aposteln) in einem Ring gepflanzt, deren Blätterdach die Wolke nachahmen soll, unter der Papst Benedikt XVI. während der Feier stand.

Adresse

im rekultivierten Tagebau Frechen
50169 Kerpen